Die partizipative Kontextanalyse in ländlichen Gebieten zielt darauf ab, einen Selbstanalyseprozess in ländlichen Gebieten durch den reziproken mäeutischen Ansatz zu initiieren, um kontextspezifische Bedürfnisse zu identifizieren, die Motivation zu steigern und das Bewusstsein für die Bedeutung und das Potenzial digitaler und transversaler Kompetenzen zu schärfen, die für den aktuellen und zukünftigen Arbeitsmarkt, die Bildung und das soziale Leben notwendig sind. Nach der Schaffung von „Digitalen Dorfgemeinschaften“, die sich aus Bildungseinrichtungen, lokalen Behörden und politischen Entscheidungsträgern in den ländlichen Gebieten der Durchführungsländer zusammensetzen, werden mit den Zielgruppen, die Teil der digitalen Dorfgemeinschaft sind, Selbstanalyse-Workshops durchgeführt:
– mindestens 10 Lehrkräfte (Lehrer:innen, Trainer:innen, Erzieher:innen aus verschiedenen Bildungseinrichtungen oder Gemeinschaftsorganisationen, auch technisches oder Verwaltungspersonal kann einbezogen werden)
– mindestens 10 Schüler:innen (ab der Mittelstufe und aufwärts – auch Berufsschüler:innen)
– mindestens 10 erwachsene Lernende (oder andere Lernende, die nicht dem Schulsystem angehören)
– mindestens 1 politischer Entscheidungsträger im Bildungsbereich (Gemeinde, regionale oder nationale Regierung)
Der Prozess der Selbstanalyse wird aus Zyklen nationaler Workshops bestehen, in denen der ländliche Raum, die Lebensweise seiner Bewohner:innen, der aktuelle Stand der Entwicklung digitaler Fertigkeiten und die Besonderheiten jeder Zielgruppe mit Schwerpunkt auf digitalen Fertigkeiten erörtert werden, um gemeinsame Bedürfnisse im Rahmen eines offenen Dialogs zwischen Gruppen zu ermitteln, die sich sonst nicht die Zeit nehmen würden, einander zuzuhören oder von den Bedürfnissen der anderen zu erfahren, um so das Bewusstsein, das Verständnis und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Die Ergebnisse der Workshops werden nach dem vollständigen Zyklus in jedem Land zusammengefasst, wobei die entstandenen Bedürfnisse aufgezeigt und in einem umfassenden wissenschaftlichen Artikel über den Selbstanalyseprozess durch RMA und die Ergebnisse in den jeweiligen ländlichen Gebieten dargestellt werden.
Handbuch und methodischer Rahmen für die RMA zur Kontextanalyse für die digitale Transformation: Das vorliegende Handbuch ist eines der zentralen Dokumente, die die Durchführung der Selbstanalyse-Workshops in den ländlichen Gebieten unterstützt haben. Das Dokument bietet Einblicke in das Leben von Danilo Dolci, einen Überblick über den Reziproken Mäeutischen Methode (RMA) und praktische Informationen zur Durchführung der Workshops und liefert somit Werkzeuge und Anregungen für die mäeutischen Trainer:innen in dieser ersten Phase der Projektumsetzung. Das Handbuch diente als Nachschlagewerk für alle mäeutischen Koordinator:innen während der Workshop-Zyklen und ist eine Ressource für künftige Trainer:innen oder Forscher:innen, die durch partizipatorische Prozesse und Selbstanalyse-Workshops außerhalb des Projekts Veränderungen in der Bildung und Bewusstseinsbildung bewirken wollen.